Der Aviatik Forscher und Leiter der Technologieplanung bei Airbus, Oliver L. de Weck, glaubt an die dringende Notwendigkeit der Besiedelung des Mars. Auf diese Weise bleibe es möglich, den Weiterbestand der Menschheit in Zeiten epochaler Krisen zu sichern. Aggressive Viren, kriegerische Vernichtungsschläge, Kollisionen mit Asteroiden bedeuten also nicht mehr das Ende. Sondern definieren den Anfang.
Ein Ferienhaus auf dem Mars mit Aussicht auf einen roten Krater? Eine gewöhnungsbedürftige Vorstellung. Bisher erschien es mir wahrscheinlicher, Ausserirdisches Leben dereinst auf dem Planet “Erde” zu sichten. Den Marsmenschen habe ich mir dabei als durchaus sympathisches Wesen vorgestellt, mit einem vermutlich überdurchschnittlichen technischen Verständnis, mindestens zwei Sendern oder Antennen auf dem Kopf und einer eher grünlichen Körper- und Gesichtsfärbung. Handkehrum gibt es auch Zungen, die dem Fussballer Cristiano Ronaldo die Qualität einer ausserirdischen Existenz beimessen. Die “marsianische Phänomenologie” bleibt also ein Rätsel.
Aber zurück zur These von Oliver L. de Weck. Bereits der Gedanke, dass sich die Spezies Mensch einen Ausweichplaneten sucht, um die eigene Art für alle Ewigkeit zu sichern, zeugt von ziemlich viel Selbstgefälligkeit. Mit Verlaub, nehmen wir uns nicht zu wichtig? Zugegeben, das ist wahrscheinlich eine philosophische Frage. Mich würde in diesem Kontext allerdings bereits heute interessieren, wie die Bauvorschriften auf dem roten Planeten ausgestaltet sein sollen. Streben wir auch dort nach innerer Verdichtung, gibt es eine Ausnützungziffer, einen Grenzabstand und Vorschriften zur zulässigen Höhe eines Bauvorhabens? Und wie wird eigentlich die Migrationspolitik ausgestaltet? Nehmen wir jeden “Erden-Flüchtling”, reicht ein wirtschaftliches Interesse oder braucht es einen strengeren Indikator wie die Bedrohung an Leib und Leben? Fragen über Fragen. Aber vielleicht ist der Mars wider Erwarten bereits bewohnt und die entsprechenden Antworten erübrigen sich. Dann gilt es wohl, sich anzupassen und den “marsianischen Gesetzeskodex” zu akzeptieren. Auch die Integrationsbereitschaft des Erdenbürgers wird bei einer beabsichtigten Niederlassung wohl detailliert abgeklärt. In diesem Bereich mach ich mir zumindest keine Sorgen: Ich mochte E.T. und Alf schon immer…