“Ich liebe Bilder, die in mir den Wunsch erwecken, in ihnen herumzuspazieren, wenn es Landschaften sind, oder sie zu liebkosen, wenn es Frauen sind”.
Dieses Zitat stammt zugegebermassen nicht von mir, sondern von August Renoir, einem französischen Maler aus der Zeit des Impressionismus.Über den Umstand der mir nicht zufallenden Urheberschaft bin ich indessen auch nicht unglücklich, da der zweite Teil der Sentenz durchaus Fragen aufwerfen könnte. Hingegen geht es mir wie Renoir, betrachte ich die Landschaftsbilder der Künstlerin Marianne Oehler, welche ihre Exponate anlässlich der diesjährigen Ausstellung in der Rathaus-Galerie in Goldach präsentiert. Am liebsten möchte man in die Gemälde eintauchen, sich an den herrlich dargestellten Orten aufhalten und die Seele baumeln lassen. Dabei wird eine Sehnsucht geweckt, welche wohl allen Menschen innewohnt. Die Fähigkeit, diese Gefühle zu wecken, hat mit dem handwerklichen und gestalterischen Geschick der Künstlerin zu tun. „Zwei Personen stecken in einem Maler – der Poet und der Handwerker“, so hat es Emil Zola einst trefflich zum Ausdruck gebracht. Dieses Zitat trifft auf die Künstlerin in grossartiger Weise zu.