Monatliches Archiv: Oktober 2019

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Politischer Anstand

Am 28. Oktober 2019 wurde ein Flyer in alle Haushaltungen von Goldach verschickt, welcher die Goldacherinnen und Goldacher als Verlierer des geplanten Autobahnanschlusses bezeichnet. Neben der Darstellung der eigenen Haltung – die man teilen kann oder auch nicht – werden Ausführungen getätigt, welche schlicht und einfach nicht stimmen, die Behörden diskeditieren und eine Irreführung der Bevölkerung unterstellen. Einerseits dürfen diese Behauptungen inhaltlich nicht unwidersprochen bleiben. Andererseits frage ich mich auch, wieso ein politischer Diskurs nicht mit Anstand und Respekt vor der Meinung des Gegenübers geführt werden kann. Mehr

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IMG 1737 770x500 - Rathaus Galerie in Goldach - Vernissage vom 24.10.2019

Rathaus Galerie in Goldach – Vernissage vom 24.10.2019

“Ich liebe Bilder, die in mir den Wunsch erwecken, in ihnen herumzuspazieren, wenn es Landschaften sind, oder sie zu liebkosen, wenn es Frauen sind”.

Dieses Zitat stammt zugegebermassen nicht von mir, sondern von August Renoir, einem französischen Maler aus der Zeit des Impressionismus.Über den Umstand der mir nicht zufallenden Urheberschaft bin ich indessen auch nicht unglücklich, da der zweite Teil der Sentenz durchaus Fragen aufwerfen könnte. Hingegen geht es mir wie Renoir, betrachte ich die Landschaftsbilder der Künstlerin Marianne Oehler, welche ihre Exponate anlässlich der diesjährigen Ausstellung in der Rathaus-Galerie in Goldach präsentiert. Am liebsten möchte man in die Gemälde eintauchen, sich an den herrlich dargestellten Orten aufhalten und die Seele baumeln lassen. Dabei wird eine Sehnsucht geweckt, welche wohl allen Menschen innewohnt. Die Fähigkeit, diese Gefühle zu wecken, hat mit dem handwerklichen und gestalterischen Geschick der Künstlerin zu tun. „Zwei Personen stecken in einem Maler – der Poet und der Handwerker“, so hat es Emil Zola einst trefflich zum Ausdruck gebracht. Dieses Zitat trifft auf die Künstlerin in grossartiger Weise zu.

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Arroganz

In einem Tagblatt-Leserbrief vom 10. Oktober 2019 äussern sich fünf Unterzeichnende über den Informationsanlass zum vorgesehenen Autobahnanschluss in Goldach. Neben der grundsätzlichen Kritik, dass sich die Hauptbetroffenen – hier dargestellt als die Gruppe der 15-Jährigen bis 30-Jährigen – nicht zum Projekt äussern könnten bzw. kein entsprechendes Podium erhielten, wird auch sonst ziemlich scharf geschossen. Scharf insoweit, als dass die Podiumsteilnehmer allesamt als alte Männer bezeichnet werden. Es stimmt, ich fühle mich manchmal tatsächlich alt. Nach einem längeren Olma-Abend oder einem intensiven Wochenende mit meinen noch kleineren Kindern spüre ich manchmal Müdigkeit. Ob ich mit den kürzlich erreichten 48 Lenzen wirklich schon zum alten Eisen gehöre, müssen Andere beurteilen. Ob der Regierungsrat Marc Mächler mit Jahrgang 1970 eigentlich bereits am Stock gehen sollte, weiss ich ebenfalls nicht. Beat Hirs, der Gemeindepräsident von Rorschacherberg, sowie Marcel John,  Kantonsingenieur des Kantons St. Gallen, haben das fünfzigste Altersjahr tatsächlich knapp überschritten. Genauso wie nach Meinung der Leserbriefschreiber auch die Mehrzahl des Publikums, dem damit implizit die Legitimation abgesprochen wird, sich überhaupt sinnvoll zu einem Generationenprojekt äussern zu können. Eine seltsame Haltung. Und ziemlich arrogant, berücksichtigt man die Tatsache, wie stark gerade auch junge Menschen von der Lebensleistung und den umsichtigen Entscheiden früherer Generationen profitieren. Die jungen Menschen verdienen eine Stimme. Und Gehör. Aber die beinahe schon abschätzige Äusserung über Menschen ab der Lebensmitte stört mich sehr. Auch die heute junge Generation wird älter. Und zwar schneller als sie vielleicht meint.  Spätestens hingegen, wenn sie selber Kinder kriegt. Dann geht es – subjektiv empfunden – ganz schnell. Aber Kinderkriegen ist ja heute auch umstritten, wegen der Co2-Bilanz. Was für ein Schwachsinn. Aber das dürfen die Jungen zweifellos selber entscheiden.

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Badekappen-Gate

Auf der Titelseite des St. Galler Tagblatts vom 1.10.2019 wurde auf ein an Brisanz kaum zu überbietendes Thema hingewiesen: Die durch die “Leiterin Schwimmunterricht” neu eingeführte Tragepflicht einer Badekappe beim Schulschwimmen für die städtischen Schulkinder führt zu Missfallen bei einigen Eltern. Und zu Kopfschmerzen bei wenigen Schulkindern durch den – bei grösserer Kopfform – eng anliegenden Gummisaum. Die Dienststelle Schule und Musik argumentiert demgegenüber mit Aspekten der Sicherheit: Durch das Tragen der uniformen Kappe könnten die Schulkinder im Becken besser identifiziert werden. Mehr

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