Der Vergleich der Einwohnerzahlen per 31. Dezember des vergangenen Jahres macht es deutlich: Goldach ist die bevölkerungsstärkste Gemeinde der Region und verzeichnete im Jahr 2019 das grösste Wachstum. Sogar die Stadt Rorschach wurde in dieser Statistik überflügelt.
Nur, was will ich mit dieser Feststellung aussagen? Die einfache Antwort bliebe ein schlichter Verweis auf die Attraktivität von Goldach als Wohnraum. Dieser erste Gedanke ist sicher nicht von der Hand zu weisen. Die Gemeinde zeigt erfreuliche Perspektiven in vielerlei Hinsicht: Stellvertretend möchte ich an dieser Stelle auf das Projekt zur Zentrumsentwicklung verweisen, welches durch die Neuorganisation des Verkehrsregimes im Dorfkern eine deutliche Steigerung der Attraktivität von Goldach mit sich bringen wird. Aber einfache Antworten werden der Komplexität der Lebenswirklichkeit meist nicht gerecht. Und so verhält es sich auch in diesem Fall. Der zweite Gedanke, welchen ich mit der statistischen Aussage zum Bevölkerungswachstum in Verbindung bringe, bleibt somit auch ein anderer: Ich denke an die Verantwortung, mit welcher wir dieser erfreulichen Entwicklung begegnen müssen. Die Verantwortung gegenüber den Menschen, welche auf die Arbeit der Behörden vertrauen. Die Verantwortung aber auch gegenüber dem Lebensraum, welcher einer sorgsame Entwicklung bedarf und nicht Opfer eines ungezügelten Renditedenkens von Investoren werden soll. Es braucht vielmehr Projekte, welche neben dem finanziellen Nutzen auch die ortsplanerische Qualität mitberücksichtigen und Freiräume lassen.
Eine solche Haltung verpflichtet die Beteiligten zu einer Gesamtschau mit Würdigung der verschiedenen Interessen. Dieser Prozess ist anstrengend, aber letztlich erfolgversprechend. Die Standortattraktivität von Goldach hängt entscheidend von einer guten baulichen Entwicklung ab. Und von dieser Attraktivität profitieren wir alle in gleicher Weise.
Es bleibt also diese Erkenntnis: Die statistischen Aussagen zum Bevölkerungswachstum sind zwar gute Voraussetzungen, um optimistisch in das neue Jahr zu starten. Entscheidend ist aber, was wir aus dieser Ausgangslage machen.