portrait dominikgemperli web3 - Egoismus

Domimik Gemperli

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Ich gebe es unumwunden zu. Ich hatte in den letzen Tagen einige Mühe, ein Thema für einen neuen Beitrag zu finden. Heute Mittag hat sich dieser Umstand schlagartig geändert: Unterwegs auf der Schulstrasse, mit erlaubter bzw. der Situation angepasster Geschwindigkeit. Kein Auto in Sichtweite hinter mir, meinte ich zumindest. Der Blick in den Rückspiegel liess plötzlich einen schwarzen Sportwagen erkennen, welcher mit maximaler Beschleunigung und Geschwindigkeit die bisher bestehenden Distanz zwischen den Fahrzeugen in wenigen Sekunden  verringerte und beinahe millimetergenau am Heck meines Fahzeuges aufschloss. Eine plötzliche Bremsbewegung von mir und die Kollision wäre unvermeidbar geblieben. Aber damit rechnen solche Fahrzeuglenker nicht, korrekt verhalten sollen sich gefälligst die anderen, die Regeln des Strassenverkehrsgesetzes sind nichts weiter als unverbindliche Empfehlungen.

Tagtäglich beobachte ich im Strassenverkehr Situationen, in welchen die Gefährung von anderen Menschen – vielfach auch Kindern – durch rücksichtsloses Verhalten billigend in Kauf genommen wird. Viele dieser “Despoten der Landstrasse” werden – falls sie denn überhaupt erwischt werden – strafrechtlich sehr moderat sanktioniert. In manchen Momenten frage ich mich, was diese Tatsache über unsere Gesellschaft aussagt. Steht der Schutz des Unbeteiligten, des Opfers, tatsächlich immer an erster Stelle? Oder gewähren wir denjenigen, welche mit ihrem Egoismus und ihrer Rücksichtslosigkeit fremdes Leben bewusst verletzen oder gefährden, eine zu grosse Nachsichtigkeit und Handlungsfreiheit? Diese Frage gilt es ferner auch vor dem Hintergrund vieler weiterer Delikte bzw. der entsprechenden Sanktionierung, zu stellen. Letztlich bestimmt die  Gesellschaft, d.h. wir alle, wie die Antwort lautet.  Auch wenn gerne beteuert wird, dem Opferschutz Priorität einzuräumen, zweife ich manchmal daran. Und diese Bemerkung erlaube ich mir auch vor meinem Hintergrund als ehemaliger Strafverteidiger.

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