Letzthin wurde ich ungefragt über den Fitnesszustand unserer Regierungsräte aufgeklärt, verbunden mit der freundlichen Einladung, meine eigenen sportlichen Aktivitäten einer kritischen Überprüfung zu unterziehen.
Der Vergleich mit dem Formzustand der Regierungsräte blieb an sich schmeichelhaft. Welcher Kommunalpolitiker wird nicht gerne mit der kantonalen Exekutive in Verbindung gebracht. Ausserdem schätze ich unsere obersten Volksvertreter im Kanton. Aber ein Gewichtsvergleich? Klar, auf der einen Seite die politischen Schwergewichte und auf der anderen Seite der Schreibende. Diese Gegenüberstellung kann wohl nicht zu meinen Gunsten ausfallen. Seit ich die Fitnessaffinität eines Grossteils unserer Regierungsvertreter zu kennen glaube, gilt diese Einschätzung wahrscheinlich auch in Bezug auf den Vergleich der Laktatwerte.
Alles klar, ich habe mir die Bemerkung zur meiner anscheinend zunehmend “ausufernden Konstitutuon” zu Herzen genommen. Statt Schnitzel und Pommes gibt es mehr Salat, statt Tiramisu und Panna Cotta muss eine Kugel Zitronen-Sorbet reichen. Die Sommerferien stehen schliesslich bald vor der Tür. Und die Badesaison ist sowieso schon längst eröffnet. Nur schade, dass ich wirklich gerne esse. Wie heisst es doch so schön: Füher war alles besser. Diesen Satz würde ich nicht unterschreiben. Vielleicht höchstens in einer Beziehung: Früher erschien eine formidable Fitness weniger wichtig, der Lifestyle und die adrette “Verpackung” hatten eine untergeordnete Bedeutung. Dafür zählte die inhaltliche Auseinadersetzung, wahrscheinlich mehr als heute. Sagt es und beisst lustlos in einen Diät-Riegel.