Mein grün-weisses Herz blutet. Oder nicht?
Die Vorgänge rund um den FC St. Gallen überschlagen sich. Was passiert hinter den Kulissen, wer foult hier wen und welcher Mittelstürmer steht im Abseits? Ausser den Beteiligten scheint dies niemand zu wissen. Spekuliert wird zwar munter, doch selbst die Einführung des “Videobeweises” schafft keine Klarheit. Immerhin: Die medialen Berichterstattungen beleuchten die verschiedene Aspekte und Sichtweisen, wir Aussenstehenden schauen interessiert zu.
Zuschauen ist ein durchaus geeignetes Stichwort: Nach früheren Aussagen von Michael Hüppi bleiben Politiker in erster Linie an Gratistickets interessiert. Es sei ihm verziehen. Bei mir persönlich steht sowieso die Gratis-Bratwurst an erster Stelle. Aber wirklich bedauerlich ist wahrscheinlich vielmehr, dass ich seit Kinderjahren ein grosser Xamax Fan bin. Nicht Basel oder GC, nein Xamax. Wahrscheinlich, weil sich der Name “Xamax” so einfach rückwärts buchstabieren lässt. Oder weil das Trikot mit der Farbkombination “rot-schwarz” die spielerische Leichtigkeit eines grossen italienischen Vereins zu suggerieren versucht. Ein Anspruch, welchem zugegebermassen selten entsprochen wurde. Letztlich bleibt die Zuneigung ungeklärt. Mit der Liebe ist es seit der Übernahe durch den umtriebigen Tschetschen allerdings definitiv vorbei. In jüngster Vergangenheit habe ich mich nun tatsächlich vermehrt dem FCSG zugewendet. Tolle Stimmung, tolle Fans, Gratis-Tickets. Und meine Kinder kennen den Fansong auswendig.
Und nun das? Chaostage ist St. Gallen. Wie sollen wir damit umgehen und uns verhalten? Antwort gibt auch hier der Fansong (frei übersetzt auf Hochdeutsch): “Hier (in St. Gallen) gibt’s die schönsten Grätschen, dem Gegner wird nichts geschenkt. Ganz St. Gallen steht zusammen, ALLEZ, ALLEZ, ALLEZ OH”.