Die St. Galler Regierung sinniert über die Pandemie und fragt sich, welche weitere Massnahmen wohl notwendig bleiben, um das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen. Gleichzeitig wird die magere Impfbereitschaft beklagt. Die fehlenden Impfbereitschaft ist tatsächlich zu beklagen, aber die Klage allein ändert an der angespannten Situation gar nichts. Anstatt jetzt das Offensichtliche zu tun, nämlich die Maskenpflicht an den Schulen wieder einzuführen und auf ein flächendeckendes, repetitives Testen der Klassen zurückzugreifen, wird in einer beinahe schon teilnahmslosen Schockstarre verharrt und auf das Prinzip Hoffnung gesetzt. Will man die Szenarien mit weiteren, viel einschränkenderen Massnahmen tatsächlich verhindern, bliebe ein schnelles Handeln angezeigt. Dazu scheint der Kanton St. Gallen weder willens noch in der Lage. Schade. Man scheint wenig aus den Erfahrungen der letzten Monate gelernt zu haben. Oder wie hat es einst Josef Ferstl ausgedrückt: “Angesichts der Tatsache, dass die Menschheit nicht fähig ist, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen, dürfen wir uns in Zukunft keine Fehler mehr leisten”.