portrait dominikgemperli web3 - Sandburgen

Domimik Gemperli

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“Sandburgen Bauen” ist eine beliebe Aktivität in den Ferien. Sandburgen haben nicht lange Bestand. Kaum ist das Kunstwerk fertig gestellt, liebkosen bereits die ersten Wellen den Festungsring, welcher eigens und liebevoll zum Schutz der Burg erstellt wurde. Zunehmend  gewinnt das kühle Nass die Oberhand, Mauern und Türme werden brüchig und widmen sich zunehmend dem Verfall. Trotzdem und im Wissen um die Vergänglichkeit wenden wir Stunden dafür auf, die Burg so imposant und beeindruckend wie möglich zu gestalten.

Diese beschriebene Sorgfalt fehlt den Menschen oft. Wir gehen mit unseren Ressourcen teilweise so um, als ob eine unbeschränkte Verfügbarkeit selbstverständlich bliebe. Ein Beispiel gefällig? Ich versuche, meinen Kindern – zugegebenermassen nicht immer erfolgreich – beizubringen, ihre Teller nur mit so vielen Speisen anzureichern, wie sie auch tatsächlich zu konsumieren gedenken. Das bleibt in Anbetracht der kindlichen Vorstellungskraft, wie gross der Hunger und Appetit im Vergleich zur Kapazität des Mageninhaltes tatsächlich ist, kein leichtes Unterfangen. Die eigene Argumention zu plausibilisieren, gestaltet sich hingegen ungleich schwieriger, muss ein Kind zusehen, wie selbst erwachsene Gäste ganze Teller und Gerichte beinahe unberührt der Küche retournieren. Reinhard Mey hat dieses Phänomen wohl treffend als “die heisse Schlacht am kalten Buffet” bezeichnet. Der menschliche Überlebensinstikt, welcher sich zwischen Salatschüsseln und Dessertvariantionen als Schauspiel zeigt, dem sich durchaus amüsiert zuschauen lässt. Bliebe dabei nicht die Erkenntnis zurück, dass die Handlungsweise von uns Menschen oft den geschilderten Grundgedanken des “Sandburgenbaus” vermissen lässt: Das Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit und eine durch diesen Umstand eigentlich erwartete Achtsamkeit im Umgang mit den Mitmenschen und der Umwelt. Für uns selber und für künftige Generationen.

 

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