Ferien auf der Insel. Traumurlaub, vor allen für die Kinder. Freie Getränke und Speisen am Pool und Strand, beinahe schon eine Selbstverständlichkeit. Alles ist verfügbar nach Herzenslust, jederzeit und – man mag es fast meinen – fast ohne Beschränkung.
Denke ich zurück an meine Kindheit, gehörten Ferien im Wallis zu den unbestrittenen Höhepunkten. Mit etwas Glück blieb es dabei vielleicht möglich, nach der Bergwanderung noch einen Sprung in ein kühlendes Schwimmbecken zu wagen. Den Begriff des “Pools” vermag ich an dieser Stelle bewusst nicht zu verwenden, da in diesen Becken ausser “Schwimmen” neben Erwachsenen mit altmodischen Badekappen, welche tunlich darauf achteten, nicht nassgespritzt zu werden, wirklich gar nichts möglich blieb. Trotzdem, es hat mir an nichts gefehlt. Meine Eltern haben mir schliesslich die erste Reise im Flugzeug mit Erreichen des achten Altersjahres in Aussicht gestellt. Tatsächlich fand meine erste Flugreise etwa im Alter von 15 Jahren statt, ins herbstlich triste Londen, verbunden mit – nach damaliger Betrachtung – vielen langweilen Museumsbesuchen.
Viele Kinder erleben die schönsten Tage des Jahres heute ganz anders, die Hotels und Ferienressorts sind ganz auf die Bedüfnisse dieser körperlich noch kleinen, aber durchaus anspruchsvollen Gästeschar ausgerichtet. Ein einfacher Spielplatz vermag dabei keine Begeisterungsstürme mehr zu provozieren. Heutzutage sind Schaumparties, riesige Hüpfburgen, diverse Wasserrutschen – selbstredend mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad – oder sogar Kindermassagen im Angebot. Klar, die Kinder von heute sind ja zunehmend verspannt, wen darf dies wundern bei so einem herausfordernden Freizeit-und Ferienprogramm. Um den Tag abzurunden und eine geruhsame Nacht nach ereignisreichem Tag gleichwohl zu ermöglichen, findet am Abend eine Minidisko statt, mit Tanz und Unterhaltung für die kleinen Gäste fast bis ins Morgengrauen (sie bemerken es, hier findet wohl eine leichte Übertreibung statt).
Zweifellos. Nach so einem Urlaub haben sich die Kinder erholt. Und wie steht es mit den Eltern? Manchmal frage ich mich, ob es tatsächlich richtig ist, die eigenen Bedürnisse an einen erholsamen Urlaub hinten anzustellen. Erhalten viele Kinder heutzutage nicht zunehmend das Gefühl, dass es immer so weiter gehen kann und muss in ihrem Leben, sich auch künftig die ganze Welt um die eigenen Anliegen und Wünsche dreht? Ehrlich gesagt, ich weiss es nicht. Die Liebe zu den eigenen Kindern ist wahrscheinlich grenzenlos. Und betrachtet man sein eigenes kleines “Monster” beim abendlichen Tanz, sind die Zweifel auch schnell wieder verflogen.
Ich wünsche allen “Daheimgebliebenen” eine schöne Zeit.