30Dez

Zufrieden und gelassen die Zukunft gestalten

Unter dem Titel “Zufrieden und gelassen die Zukunft gestalten” ist im St. Galler Tagblatt vom 30.12.2017 ein interessanter Beitrag zum aktuellen Zustand der Stadt St. Gallen erschienen. Erstaunt hat mich lediglich ein Satz zur aktuellen Verkehrssituation in der Kantonshauptstadt, welche sich anscheinend weniger problematisch gestalte wie im Seedorf Goldach. Sogar der Vergleich mit Sao Paulo oder Peking wird nicht gescheut. Sondern vielmehr bemüht. Für mich Anlass genug, eine Betrachtung aus Goldacher Optik zu wagen. 

Ich vermag zwar nicht genau zu beurteilen, wie sich Situationen mit hohem Verkehrsaufkommen in St. Gallen akzentuieren.  Goldach – eine Gemeinde mit immerhin rund 9000 Einwohnerinnen und Einwohnern – hat zu den verkehrlichen Spitzenzeiten tatsächlich mit Stausituationen umzugehen, welche sich vor allem aufgrund der Bahnschranke mitten im Zentrum ergeben. Die öffentliche Verkehrsinfrastruktur mit direkter Anbindung an das SBB-Schienennetz bleibt hingegen überaus vorteilhaft. Daher lassen sich auch bestimmte Konfliktsituationen zwischen öffentlichem und individuellem Verkehr nicht vermeiden. Letztlich sind die verkehrliche Probleme aber auch der hohen Attraktivität geschuldet, welche viele Gemeinden am See – und speziell natürlich Goldach – auszeichnen.

Zu dieser Qualität trägt auch ein moderater Steuerfuss bei, welcher die steuerliche Belastung für die Bewohnerinnen und Bewohner vorteilhaft gestaltet. Hier zumindest gilt der Spielstand, den wir aus dem Tennis kennen: Vorteil Goldach. Eigentlich erstaunlich, verfügt die Stadt St. Gallen über eine kantonal weit überdurchschnittliche Steuerkraft. Die eher hohe Steuerbelastung lässt sich natürlich gelassen erdulden. Schliesslich gehört dies beinahe schon zu einem städtischen Selbstverständnis. Aber wo liegen die Gründe?

Zentrumslasten als Kernargumentarium sind zwar populär, aber als Begründung nicht zureichend erklärend. Zentren nehmen tatsächlich Aufgaben wahr, welche mit finanziellen Lasten verbunden sind. Aus dieser Zentrumsfunktion resultiert hingegen auch ein pekuniärer Nutzen. Studien bringen dies offensichtlich zum Ausdruck. Das stete Gezeter und die Bezeichnung von Agglomerationsgemeinden als Speckgürtel und Profiteure stört mich zunehmend. Und ist für unsere Gemeinde auch nicht zutreffend. Goldach beispielsweise übernimmt zahlreiche Aufgaben für die Region am Bodensee, beheimatet grosse Industriebetriebe und bietet eine moderne Infrastruktur an. Trotzdem bleibt es möglich, mit finanziell attraktiven Rahmenbedingungen aufzuwarten. Wichtig bleibt in diesem Kontext, die Notwendigkeit von staatlichen Ausgaben immer wieder zu hinterfragen.  Nicht als Selbstzweck, sondern vor dem Hintergrund der klaren Auffassung, dass die Steuergelder haushälterisch einzusetzen sind.

Nun denn, zurück zum Verkehr: Die Goldacher Stimmbürger haben mit überwältigender Mehrheit den Baukrediten zur Zentrumsentwicklung zugestimmt. Damit wird auch das Verkehrsregime in Goldach auf ein neues Fundament gestellt und die bestehenden Defizite werden behoben oder stark minimiert. Grund genug also, die attraktive Gemeinde am See als Wohnort zu wählen. Das gilt natürlich auch für “Stadt- St. Galler” – wie ich einer bin -, welche die überaus attraktiven Rahmenbedingungen in Goldach und die Nähe zur Kantonshauptstadt mit ihren zugegebenermassen interessanten Angeboten zu schätzen wissen. Aber natürlich lässt es sich auch in unserer Kantonshauptstadt sehr gut leben. Sicher als zweite Wahl bzw. erste Alternative zu Goldach.

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2 Kommentare

  1. Treffender lässt sich die Situation nicht beschreiben – sowohl in der Position St.Gallen als auch in der Position Goldach. En guete Rutsch Dominik…. und ab in die Zukunft!

    • Lieber Andreas, ganz herzlichen Dank für deine Mail und Mitteilung, welche mich natürlich sehr freut! Ich wünsche dir ebenfalls einen guten Rutsch und freue mich auf die weiterhin sehr gute Zusammenarbeit im neuen Jahr. Liebe Grüsse, Dominik

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